Mitwirkende

Lesya Litvinova

Filmregisseurin, Journalistin, Freiwillige, Pionierin, Mutter von fünf Kindern.

Bis 2013 war Lesya Litvinova als Dokumentarfilmregisseurin tätig. Mit dem Beginn des Maidan 2014 gründete sie die Wohltätigkeitsstiftung “SVOI”. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind palliative Versorgung von Schwerstkranken mit Schmerzmitteln und Sauerstoffkonzentratoren sowie Finanzierung von Knochenimplantaten für im Kampf verwundete Soldaten.

Nach der russischen Invasion in die Ukraine am 24.02.2022 meldete sie sich zusammen mit ihrem Mann freiwillig zum Militärdienst und diente als Pionierin im Osten der Ukraine, u. a. in Bachmut. Sie wurde während eines Kampfeinsatzes verwundet. Nach der Demobilisierung nahm sie die Arbeit im SVOI-Zentrum wieder auf.

Vorliegende Texte sind größtenteils an der vordersten Front geschrieben und wurden bei Facebook veröffentlicht.

Misha Nodelman

Misha Nodelman ist der erste Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen und der Leiter des Nodelman-Quartetts, das heute zu den besten Quartetten Deutschlands gehört. Sein müheloses, meisterliches Violinspiel und seine tiefe Musikalität machen jedes Konzert mit ihm zu einem Ereignis.
Der Geiger studierte bei einem der berühmtesten Violinlehrer unserer Zeit, Zakhar Bron, in Köln. In dieser Zeit wurde er Preisträger des 1. Internationalen Liana-Issakadze-Violinwettbewerbs und erhielt den ersten Preis sowie den Spezialpreis beim internationalen Violinwettbewerb Eurasia-2.
Nodelman tritt regelmäßig als Solist und Kammermusiker auf. Seine Erfahrung als Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen hat ihn mit der Arbeitsweise eines großen Orchesters vertraut gemacht, was ihn als Solisten noch wertvoller macht. Neben seinen Konzertauftritten engagiert sich der Geiger auch in Friedensprojekten wie dem bundesweit beachteten Multimediaprojekt “Threnody for the Victims of Ukraine” (Trauergesang für die Opfer in der Ukraine) und “Klingende Stolpersteine”, einem künstlerischen Projekt gegen das Vergessen.
Der Urgroßvater von Misha Nodelman, der Kyjiwer Jude Leiba Nodelman, wurde im September 1941 in Babij Jar erschossen. Der Geiger interpretiert die russische Aggression gegen die Ukraine als Ausdruck eines neuen Nationalsozialismus und setzt sich aktiv dagegen ein. Die von ihm im Jahr 2020 organisierte informelle Vereinigung akademischer Musiker “Note of Protest” engagiert sich für die Freiheit politischer Gefangener in Russland. Mit dem Beginn der umfassenden Invasion der Ukraine unterstützt die Vereinigung nun die Streitkräfte der Ukraine.

Konstantin Zhuchenko

Konstantin Zhuchenko fasziniert durch seine außergewöhnliche Stimme – verbunden mit schauspielerischem Talent, vermag er die Grenzen zwischen Realität und der gesungenen Geschichte aufzulösen. Er verfügt über eine ausdrucksstarke Stimme, die er flexibel und punktgenau einzusetzen weiß. Wie sich diese vom sanften Flimmern zum gewaltigen emotionalen Ansturm des Klanges entfalten kann, ist vielen Verehrer:innen klassischer und populärer Musik bekannt. Seit 2021 konnten wir ihn nicht nur als Sänger in Konzertsälen erleben, sondern auch während vieler Kundgebungen und Benefizkonzerte für die Ukraine als Redner mit klarer Haltung, als Leiter eines von ihm gegründeten ukrainischen Chores, sowie als Geigen-, Gitarren- und Klavierspieler u. a. mit von ihm komponierter Musik und Dichtungen kennenlernen.

Oksana Bohomol

Ich, Oksana Bohomol, wurde in der großartigen Stadt Charkiw geboren. Dort habe ich mein ganzes Leben lang mit meiner Familie gelebt, gearbeitet und studiert, bevor die Invasion begann. Nach meinem Abschluss an der Mittel- und Musikschule besuchte ich die Pädagogische Hochschule in Charkiw, die heute als Humanitäre und Pädagogische Akademie bekannt ist. Dort erlangte ich meinen Abschluss als Musiklehrerin, Musikdleiterin für eine Vorschule und Chorleiterin. Mein ganzes Leben lang habe ich mit Vorschulkindern gearbeitet und sie in die Welt der Musik eingeführt. Zusätzlich war ich als Konzertmeisterin im Charkiwer Kindervolkstanzensemble “Happy Childhood” tätig und sang in einem Chor.
Ich habe eine wundervolle Tochter namens Dascha großgezogen, die nun mit mir hier in Dortmund lebt, wo wir Zuflucht vor dem Krieg in unserem Land gefunden haben. In Deutschland setze ich meine Arbeit mit Kindern fort und unterrichte sie im Gesang und Klavierspiel. Außerdem singe ich in einem Chor, der für Ukrainer gegründet wurde.