Theorie und Praxis der Notfallpädagogik

Saalbau Witten

Auch wenn man wegen eines Krieges sein Land verlassen muss, so kann man dennoch  etwas für die Zukunft des eigenen Landes tun, wenn man während des Aufenthaltes im Ausland seinen Horizont erweitert und neue Kenntnisse erwirbt, die zunächst hier und danach auch dort verwendet werden können. Mit diesen Überlegungen haben wir zusammen mit dem Wittener Verein „Helpkiosk e.V.“ ein theoretisch-praktisches Seminar zur Notfallpädagogik und Traumatherapie organisiert, das durch Demokratie leben gefördert wurde. Bei dem Seminar nahmen 66 ukrainische und 5 deutsche Pädagoginnen und Psychologinnen teil. Selbstverständlich geht es bei dieser Aktion auch um das Hier und Jetzt. Das Seminar sollte den Teilnehmerinnen helfen, neue Kraft zu schöpfen und Instrumente zu erlernen, die sie in der Arbeit mit geflohenen ukrainischen Kindern verwenden könnten. 

Glücklicherweise hatte Martin Straube in dieser Pfingstenzeit eines seiner weniger freien Wochenenden gehabt und zeigte sich bereit, diese freie Zeit den Teilnehmenden zu schenken. Während des Seminars hat er zwei Präsenzvorlesungen gehalten und eine Gesprächsrunde geführt. Darüber hinaus schloss die Veranstaltung mehrere Übungen mit Bewegung und Malen ein. Als Dozierende traten dabei die Pädagogin und Traumatherapeutin Minka Straube sowie die Kunsttherapeutin Anja Aschenhof-Storcks.   

Die Mittel der Demokratie leben wurden nur für die Teilnehmenden aus Witten bestimmt. Wir wollten aber auch Psychologinnen und Pädagoginnen aus anderen Städten einladen. Zu diesem Zweck wurde die Förderung der Deka Bank Deutsche Girozentrals verwendet, die uns mit 1000 € unterstützte. 

In seiner Vorlesung zur „Selbsthilfe“ hat Martin Straube der ukrainischen Zuhörer*innen empfohlen, ein Stück ihrer Heimat ins Ausland zu bringen. Dies haben wir schon im Rahmen des Seminars möglich gemacht: mit Hilfe des Konzertes von Etel Enenberg und Natalia Lebedeva, welches einen Akzent auf ukrainische Musik legte und vielen ein erlösendes Weinen ermöglichte. Unerwartet wurde dieses Konzert durch ein spontanes Auftreten des jungen ukrainischen Sängers Konstantin Zhuchenko bereichert, der das Seminar als Übersetzer unterstützte. Die Begleitung hat Natalia Lebedeva improvisiert –  ein miterlebtes Wunder ist ebenfalls ein therapeutisches Mittel.  

Programm des Seminars:

4.06. 2022

11:00 – 12:30                   Vorlesung von Martin Straube                                          

12:45 – 13:45                   Arbeit in rotierenden Gruppen                                            

 15:15 – 16:15                   Arbeit in Gruppen

16:30 – 17:30                   Arbeit in Gruppen

18:30  –  19:30                  Konzert  

05.06.2022 

10:00 – 11:30                    Vorlesung von Martin Straube                                              

11:45 – 12:45                    Arbeit in Gruppen                                                                  

 14:15 – 15:15                  Arbeit in Gruppen

15:30 – 16:30                   Arbeit in Gruppen